Rekrutierungswege im Überblick: Zeit, den Ansatz zu ändern?

1. Apr 2023 | Rekrutierung | 0 comments

Rekrutierungswege

Mittlerweile gibt es so viele Wege, welche Sie für Ihre Rekrutierung nutzen können, dass es nicht verwunderlich ist, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Welchen Rekrutierungsweg soll man also nutzen? Wo können Sie anfangen? Dieser Blogbeitrag gibt Ihnen einen Überblick über 14 verschiedene Rekrutierungswege (und einen Bonus).

 

Ein Wort vorweg: Schaffen Sie sich ein gutes Fundament. Das beinhaltet natürlich eine gute Definition der Stelle und dessen, was und wen Sie wirklich brauchen für die optimale Aufgabenerfüllung. Weiterhin beinhaltet es Ihre Arbeitgeberidentität, Ihre Arbeitgebermarke (Employer Brand), Ihr ehrliches Angebot und dessen Kommunikation. Das macht Ihnen jegliche Rekrutierung leichter, egal welche Rekrutierungswege Sie wählen. Wenn Sie Ihren Auftritt als Arbeitgeber richtig nutzen und kontinuierlich bei Ihrer Zielklientel erscheinen, dann entsteht Bekanntheit, Vertrauen und das löst im besten Fall den Wunsch aus, sich bei Ihnen zu bewerben.

 

Nun aber zur Übersicht der 14 Rekrutierungswege:

 

1. Interne Stellenausschreibungen

Größere Unternehmen sind zum Teil durch die Mitbestimmung dazu verpflichtet, Ihre offenen Stellen zunächst intern auszuschreiben, bevor sie nach Außen gehen. Aber es ist durchaus sinnvoll, dies auch in kleineren Unternehmen zu nutzen. Am besten  in Ihren Teammeetings oder mit dem internen Kommunikationsmedium (Mail, Intranet, Messenger, Slack, etc.). Manchmal traut sich jemand hervor, den Sie vorher gar nicht auf dem Schirm hatten. Wenn Sie da jemand fördern können, schlagen Sie auch gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Stichwort Mitarbeiterbindung.

Das passt dann auch direkt zum nächsten Weg:

2. „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programme (Employee Referral Programs)

Kennen Ihre Mitarbeiter* Ihre offenen Stellen, dann können Sie sie auch in Ihrem Freundes- und Familienkreis verteilen. Gute Leute kennen gute Leute. Belohnen Sie die Empfehlungsgeber für den Tipp mit einer Prämie, einem Geschenk und warten Sie nicht zu lang mit der Belohnung.

3. Ihre Karriereseite

Nutzen Sie Ihre Firmenhomepage und integrieren Sie eine eigene Karriereseite. Gestalten Sie sie ansprechend, strukturiert und ausgerichtet auf Ihre Zielgruppe. Dafür gibt es mehrere Wege und mittlerweile können Sie das mit den verschiedenen Tools einfach und auch optisch ansprechend realisieren, ohne dass Sie Ihren Webdesigner bemühen müssen (können Sie natürlich) oder selbst programmieren lernen müssten. Mit meinen Kunden integrieren wir immer die für sie passende Lösung.

4. Netzwerk

Ich erlebe leider immer noch Unternehmen, die ihr eigenes Netzwerk nicht nutzen. Deshalb werde ich mal laut: NUTZEN SIE IHR NETZWERK! Günstiger geht es nicht. Kontaktieren Sie Ihre Familie und Bekannten, nutzen Sie Ihre Messengerdienste, Statusnachrichten und Ihre Social Media Kanäle. Manchmal kommt so eine super Empfehlung zustande. Und auch hier gilt: Bedanken Sie sich zeitnah für die Empfehlung – egal, ob was draus wird oder nicht.

5. Jobbörsen

Ehrlich, hier fängt der Dschungel so richtig an. Es gibt unzählige Stellenbörsen von großen Platzhirschen, Branchen- oder Funktionsspezialisten und hervorragenden regionalen Anbietern. Je nach Budget, Branche und Stellenausrichtung lohnt die intensive Recherche oder das Befragen eines Experten, welche die für diese Stelle und die Zielgruppe geeignete Jobbörse ist. Dabei wirklich Augen auf bei den Angeboten: Laufzeiten, Anzahl der Refreshs, Kosten für Verlängerungen sind hier wichtig. Je nach Stelle nutzen Unternehmen übrigens tatsächlich auch erfolgreich ebay-Kleinanzeigen.

6. Multiposting

Das kann eine charmante und meist kostengünstigere Mehrfachverteilung Ihrer Stellen sein. Besonders charmant ist es, wenn Sie das über ein Tool machen, das Ihnen das Veröffentlichen auf der eigenen Homepage mit dem Posting auf Social Media (zum Beispiel LinkedIn und/oder XING Onlyfy) und weiteren inkludierten, kostenfreien Jobbörsen ermöglicht. Das Zubuchen einzelner kostenpflichtiger Stellenbörsen ist ebenfalls möglich. Weiter sind Angebote nutzbar, die Ihnen ein Paket verschiedener Jobbörsen schnüren und Sie verlinken dann einfach auf Ihre Stelle. Besonders klasse an diesen Systemen ist, dass sie meist ein integriertes Bewerbermanagementsystem haben. Ich kenne und arbeite inzwischen hier mit mehreren Systemen und wir suchen die individuell passende Lösung heraus.

7. Zeitungsannoncen und Printsonderausgaben

Es gibt sie noch. Und sie sind definitiv preisintensiv. Ich bin kein Fan, aber im Sinne von Sichtbarkeit und eher als (regionale) Imagekampagne / Arbeitgebermarkenkampagne können Sie durchaus eine sinnvolle Ergänzung sein. Ebenso können die Kleinanzeigen eine Möglichkeit sein, je nach Stelle und Klientel.

8. Radiowerbung, Werbung in Musik-Apps

Tatsächlich funktioniert das. Bei den Lokalradios gibt es zum Teil kostenfreie Featureangebote, kostenpflichtige Schaltungen und bei Spotify können Sie zum Beispiel auch regional eingeschränkte Werbung schalten. Je nach Zielgruppe kann das funktionieren.

9. Jobmessen, Azubimessen, Campusveranstaltungen, Speeddatings

Wenn Sie Nachwuchs, Auszubildende oder Absolventen suchen, dann nehmen Sie an den Orientierungstagen, Messen, Speeddatings in Ihrer Region, Ihrer Branche oder bei relevanten Schulen und Universitäten teil. Präsentieren Sie sich kontinuierlich, nehmen Sie Ihre Nachwuchskräfte mit, bereiten Sie ein paar Werbematerialien vor und vor allem: Machen Sie es jungen Menschen leicht, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Schnuppertage und Praktika ergänzen Ihr Angebot wunderbar.

10. Arbeitnehmerüberlassung plus Übernahme/Vermittlung

So manche Stelle wurde schon aus der Arbeitnehmerüberlassung (Leasingpersonal) heraus besetzt und manche Anbieter haben ein gutes Händchen und/oder Portfolio. Achten Sie auf die Genehmigungen, Verträge und Konditionen.

11. Active Sourcing / Direktansprache

Active Sourcing beinhaltet die direkte Identifikation und gezielte Ansprache von potentiellen Kandidaten meist über die beruflichen Netzwerke, Kandidatenpools und erfolgt meist online. Das können Sie direkt aus Ihrem Unternehmen heraus betreiben. Meist ist es eine Frage des Wissens, der Fähigkeiten, Werkzeuge und der Kapazitäten im Unternehmen, ob Sie das selbst machen möchten. Und ob Sie mit Ihrem Firmennamen in den Bewerbermarkt gehen möchten oder nicht. Und natürlich auch, welche Funktion Sie besetzen möchten. (Interesse? Scheiben Sie mich an.)

12. Arbeitsvermittler

Meist haben Sie einen bestehenden Pool an Bewerbern, platzieren Anzeigen oder gehen auch in die Direktansprache.

Der Übergang zu den Headhuntern ist hierbei manchmal fließend.

13. Headhunter / Personalberater

Meist agieren Personalberater auf höheren Funktionsebenen (Executive, Führungskräfte), aber durchaus auch für Spezialistenfunktionen. Aber auch hier gibt es eine hohe Bandbreite an Angeboten und Konditionen (Arbeit auf Erfolgsbasis, Retainer – Drittelregelungen, Höhe der Provisionen). Auch sie bedienen sich häufig neben den o.a. Wegen, Ihres Netzwerks und Ihrer Branchenkenntnis, gehen aber häufig tiefer in eine professionelle(re) Vorauswahl. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es fast immer an dem jeweiligen Berater (nicht am Unternehmen) hängt, wie gut und erfolgreich da die Zusammenarbeit wird.

14. Social Recruiting / Performance Recruiting

Eine wunderbare Ergänzung ist die Rekrutierung über die sozialen Medien und Plattformen (Meta=Facebook & Instagram, TikTok, Youtube, LinkedIn, etc.). Zielgerichtet und besonders gut sind sie geeignet, um auch passive Kandidaten zu erreichen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Denn, wer ist das von den guten Leuten schon? Eignet sich dieser Aufwand und Weg für alle Stellen? Sicher nicht.

Für Social Recruiting bedarf es Grundlagen und Vorarbeit, gute Texte, gutes Bild- und Videomaterial sowie Know-how in der Anzeigenschaltung. In Verbindung mit einem Quiz und Funnel wird eine spielerische und schnelle Vorauswahl und Kontaktaufnahme möglich. Hier gibt es Lösungen zwischen „Done for you“ und „Done with you“ – sprechen Sie mich gern an.

 

Die Kombi macht’s

 

Häufig werden Sie eine Kombination der Rekrutierungswege gehen und eine Mischung zwischen kostengünstigen und auch effektiven, aber kostenintensiveren Angeboten wählen. Um da die richtige Auswahl zu treffen, müssen Sie sich intensiv mit der Zielgruppe und den Wegen auseinandersetzen.

Wenn Sie jetzt erst mit der ersten Rekrutierung starten, dann können Sie sich die kostengünstigeren Rekrutierungswege zunächst rauspicken und machen Ihre Gehversuche und können dann ggf. anpassen. Oder Sie gehen gleich in die Vollen – dann aber besser mit Unterstützung. Wenn Ihre bisherigen Rekrutierungswege Ihnen noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, dann ist es jetzt an der Zeit, den Ansatz zu ändern, Wege auszutauschen oder zu ergänzen (ggf. auch die Ausschreibung nochmal anpassen – zurück auf Los quasi).

 

Noch 2 Tipps

 

Bei allen Rekrutierungswegen gilt es besonders noch folgende Punkte zu berücksichtigen, damit Ihre Rekrutierung erfolgreich wird:

– Die Schnellen fressen die Langsamen. Wir bewegen uns in einem Arbeitnehmermarkt. Die guten Bewerber sind schnell vom Markt.

– Achten Sie neben der schnellen Rückmeldung auf eine insgesamt positive „Candidate-Journey“ – wie fühlt sich der Bewerber im Prozess. Schaffen Sie Orientierung. Führen Sie freundlich-informative Gespräche und geben Sie wertschätzendes Feedback.

 

Ihr Bonus

 

Und weil Sie bis hierher gelesen haben, habe ich noch etwas für Sie:

Ich habe Ihnen noch eine knackige Übersicht erstellt, mit den Vor- und Nachteilen sowie Kosten der unterschiedlichen Rekrutierungswege. Wenn Sie diese erhalten möchten, so schreiben Sie mir gern an info@hr-konkret.de Stichwort „Übersicht“.

 

 

Lesen Sie weiter hier zur Arbeitgebermarke und zur Rekrutierung bei kleinem Budget.

* Hinweis: all genders – ich beziehe mich immer auf alle Geschlechtergruppen

* all genders included – m/w/d – immer

 

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Und versprochen: Ein Gespräch lohnt sich immer, ein bis zwei Ideen nehmen Sie immer mit!

 

 

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Bildquelle/Fotocredit: Manuela Engelking

 

Lesen Sie weiter: Hier finden Sie meinen Leitfaden zu Bewerberinterviews

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