Storytelling für Arbeitgeber: Werkzeuge für gute Geschichten

Storytelling für Arbeitgeber: Werkzeuge für gute Geschichten

Im ersten und zweiten Teil unserer Miniserie haben wir darüber gesprochen, warum Storytelling im Arbeitgebermarketing so wichtig ist und wie Sie damit Ihre Unternehmenskultur lebendig machen und Talente anziehen können. Heute vertiefen wir das Thema und Sie erhalten einige praktische Werkzeuge und Methoden, mit denen Sie als Arbeitgeber spannende und authentische Geschichten erzählen können, um die Bindung zu Ihren Mitarbeitern zu stärken und neue Talente für Ihr Unternehmen zu begeistern.

Die Heldenreise: Ein narrativer Rahmen

Die Heldenreise ist wohl eines der bekanntesten Strukturen im Storytelling. Sobald man anfängt, zum Thema Storytelling zu suchen, werden Sie über den Begriff stolpern. Die Heldenreise bietet einen zeitlosen Rahmen für Geschichten, die berühren und bewegen. Dabei gibt es unterschiedlichste Aufgliederungen und Detailtiefen.

Als ich begann, Storytelling dafür einzusetzen, Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, war mir das häufig zu komplex oder vielleicht war mir der Begriff „Held“ in diesem Kontext einfach etwas zu aufgebauscht. Doch irgendwann machte es „klick“ und ich verstand, dass wir hier nicht über Superman und Wonder Woman reden, sondern über leisere Helden: Helden im Alltag, Erfolgsgeschichten und Helden im und als Unternehmen. Mit diesem Blickwinkel öffneten sich mir und damit meinen Kunden neue Perspektiven und Geschichten, die ich mit ihnen erzählen konnte. So kann Storytelling für Arbeitgeber ganz einfach werden.

Eine reduziertere Form der Heldengeschichte nutze ich daher regelmäßig als Einstieg und je nachdem, wie viel Zeit und Raum ich für die Geschichten zur Verfügung habe, kann ich steuern, ob ich detaillierter werde.

Doch schauen wir uns diese vereinfachte Form der Heldenreise mit 4 Schritten für das Storytelling als Arbeitgeber einmal näher an:

Held und gewohnte Welt: Hier wird der Held, oft ein Mitarbeiter, der Gründer oder das Unternehmen selbst, vorgestellt und die Ausgangssituation beschrieben. Dies könnte zum Beispiel die Geschichte eines neuen Mitarbeiters sein, der in das Unternehmen eintritt und die Unternehmenskultur kennenlernt oder das übliche Umfeld wird geschildert.

Konflikt/Herausforderung: Im zweiten Schritt steht der Held steht vor einer Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dies kann eine anspruchsvolle Projektaufgabe sein, die dem Team abverlangt wird, ein Kundenproblem oder eine markante wirtschaftliche Situation.

Transformation/Weg zur Lösung: In diesem Abschnitt erlebt der Held eine persönliche oder berufliche Entwicklung. Beispielsweise könnte ein Teammitglied über sich hinauswachsen, unermüdliche Versuche machen und Ansatzpunkte für innovative Lösungen finden.

Auflösung/Rückkehr mit dem „Elixier“: Der Held überwindet die Herausforderung und kehrt mit neuem Wissen oder einer Lösung zurück. Eine Geschichte könnte hier der erfolgreiche Abschluss eines Tests, eines Projekts und die daraus gewonnenen Erkenntnisse darstellen, die das Unternehmen voranbringen.

Diagramm Darstellung der Heldenreise in 4 Stufen

Diagramm Darstellung der Heldenreise in 4 Stufen HR konkret Katja Raschke

 

Ein konkretes Beispiel: Ein Unternehmen erzählt die Geschichte eines neuen Projekts, bei dem ein interdisziplinäres Team zusammenkommt, um ein komplexes Problem zu lösen. Die Herausforderung ist das Zusammenbringen der Ideen und Ansichten. Sie rütteln sich zusammen, haben ein gemeinsames Ziel. Durch Zusammenarbeit und innovative Ansätze gelingt es dem Team, das Projekt erfolgreich abzuschließen, was zu einem großen Kundenauftrag führt.

Die 3-Akte-Struktur: Ein bewährtes Erzählmuster besonders für das Storytelling als Arbeitgeber

Ein weiteres altbekanntes Hilfsmittel für das Storytelling, welches sich wunderbar auch auf die Mini-Formate in Social Media oder auch in der internen Kommunikation übertragen lässt: die 3-Akte-Struktur.

Die 3-Akte-Struktur besteht aus Einleitung, Konfrontation und Auflösung und bietet einen klaren Ablauf, um die Geschichte rund und fesselnd zu gestalten:

Einleitung: Einführung der Charaktere und des Settings. Beispiel: Ein neuer Mitarbeiter beginnt seinen ersten Tag in der Firma und trifft seine Kollegen.

Konfrontation: Entwicklung eines Konflikts oder einer Herausforderung. Beispiel: Ein wichtiges Projekt gerät in Verzug, und das Team muss Überstunden machen, um den Zeitplan einzuhalten.

Auflösung: Der Konflikt wird gelöst und das Ende der Geschichte erreicht. Beispiel: Dank des Engagements und der kreativen Lösungsansätze des Teams wird das Projekt rechtzeitig abgeschlossen und übertrifft die Erwartungen des Kunden.

Diagramm - Drei Akte Struktur - Storytelling für Arbeitgeber

3-Akte-Struktur im Storytelling für Arbeitgeber – HR konkret – Katja Raschke

Diese Struktur ist so einfach wie wirksam. Und doch gibt es mehr zu beachten.

Was macht gute Geschichten aus?

Gute Geschichten zeichnen sich durch starke Charaktere, eine klare Botschaft und einen fesselnden Plot aus. Sie bieten Unterhaltung und Mehrwert und regen zum Nachdenken an. Kreative Elemente wie originelle Dialoge oder unerwartete Wendungen machen jede Geschichte einzigartig und sorgen für emotionale Resonanz bei der Zielgruppe. Universelle Themen wie Liebe (im Unternehmenskontext auch Loyalität, Verbundenheit, Vertrauen – auch wenn es natürlich genügend Paare gibt, die sich bei der Arbeit kennengelernt haben), Verlust oder Triumph sprechen eine breite Zuhörerschaft an und schaffen eine Verbindung zwischen dem Unternehmen und seinen Stakeholdern.

Beispiel: Erzählen Sie die Geschichte eines Mitarbeiters, der durch ein Mentorenprogramm innerhalb des Unternehmens gefördert wurde, Herausforderungen gemeistert hat und schließlich eine Führungsposition übernommen hat. Solche Geschichten können besonders inspirierend wirken und zeigen, wie das Unternehmen in die Entwicklung seiner Mitarbeiter investiert.

Wie können Sie diese Werkzeuge im Storytelling für Arbeitgeber nun anwenden, um die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden?

Sie können die Themen und Geschichten, die Sie als Unternehmen ausmachen und Ihre Werte und Ziele verkörpern, immer wieder erzählen. So pflanzen sie sich in die Köpfe und Herzen der Menschen. Menschen erleben Sie und haben die Chance, bei Ihnen „anzudocken“, sich mit Ihnen zu identifizieren. Wenn die restlichen Rahmenbedingungen und die Umstände passen und auch noch attraktiv sind, werden die Menschen sich bei Ihnen bewerben und eine starke Bindung aufbauen.

Schauen wir uns an, wie Sie das Thema Storytelling für Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung angehen und direkt starten können.

Praktische Schritte für Arbeitgeber

Stories sammeln: Jedes Unternehmen ist reich an Geschichten. Sammeln Sie diese, indem Sie Mitarbeiter nach ihren Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolgen fragen. Nutzen Sie interne Umfragen oder informelle Gespräche, um spannende Geschichten zu entdecken. Stöbern Sie durch altes Bildmaterial und schreiben Sie die Höhen und Tiefen Ihrer Unternehmensgeschichte auf.

Content planen: Legen Sie einen Redaktionsplan an, der festlegt, wann und wie die gesammelten Geschichten veröffentlicht werden und welches Ziel jede einzelne Geschichte verfolgen soll (Arbeitsumfeld zeigen, Azubis anziehen, et cetera). Berücksichtigen Sie dabei verschiedene Formate wie Blogartikel, Social Media Posts oder Videos. Ein regelmäßiger Veröffentlichungsrhythmus sorgt für kontinuierliches Interesse und Engagement.

Recyclen: Gute Geschichten haben das Potenzial, in verschiedenen Kontexten und Formaten neu erzählt zu werden. Nutzen Sie dies, um Ihre Botschaft auf frische Weise zu verbreiten. Eine erfolgreiche Mitarbeitergeschichte kann beispielsweise als Blogpost, in einem Newsletter und als Video auf Social Media verwendet werden. Sie kann in der Rekrutierung genutzt werden, aber durch eine Wertschätzung auch für die Bindung von Mitarbeitern.

Durch den Einsatz von Storytelling im Arbeitgebermarketing, Rekrutierung und Führung können Sie eine starke emotionale Verbindung zu Ihren potenziellen und aktuellen Mitarbeitern aufbauen. Dies trägt nicht nur zur Gewinnung von Talenten bei, sondern stärkt auch die Bindung Ihrer bestehenden Belegschaft.

Wann legen Sie los?

Wenn Sie Ihre Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung verbessern möchten und dabei professionelle Unterstützung möchten, dann buchen Sie sich hier einen Termin und wir besprechen, in welcher Form ich Sie unterstützen kann:

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Die ersten beiden Teile der Mini-Serie zum Thema Storytelling lesen Sie hier:

Lesen Sie hier mehr zum “Storytelling im Arbeitgebermarketing” und “Mitarbeiterbindung durch Storytelling: Geschichten, die verbinden”

 

 

 

 

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Mitarbeiterbindung durch Storytelling: Geschichten, die verbinden

Mitarbeiterbindung durch Storytelling: Geschichten, die verbinden

Das Herz jedes erfolgreichen Unternehmens wird durch die Mitarbeitenden angetrieben. Dabei kommt es auf Schwung und Kontinuität an. Wie aber verwandelt man neue Gesichter in treue Weggefährten im Unternehmen, um das möglich zu machen? Wie kann Führung Verbindung schaffen und gestalten? Die Antwort liegt in der Mitarbeiterbindung durch Storytelling – der Kunst, durch Geschichten, Verbindungen zu schaffen. Schauen wir uns Phasen im Mitarbeiterleben („Employee Lifecyle“) und Unternehmensgeschichten an, die ermöglichen, die Bindung zu unseren Mitarbeitern zu stärken.

 

Ein neues Kapitel beginnt: Mitarbeiterbindung im Pre- und Onboarding

Die Mitarbeiterbindung beginnt oft lange vor dem ersten Arbeitstag und setzt sich fort in jedem Moment der formalen Zugehörigkeit. Im Preboarding (also der Zeit zwischen Vertragsunterzeichnung und erstem Arbeitstag) können Sie die Brücke ins Unternehmen schlagen und für einen gekonnten Einstieg sorgen – mit Informationen und persönlichem Kontakt.

Egal wie gut Ihr Preboarding ist: Ihr erster Tag in einem neuen Unternehmen gleicht dem Betreten einer neuen Welt. Die Atmosphäre ist fremd, die Kultur, die Gesichter und die Charaktere sind unbekannt. Genau hier setzt ein effektives Onboarding an, um neue Mitarbeiter nicht nur willkommen zu heißen, sondern sie Teil der Unternehmensgeschichte werden zu lassen. Durch das Erzählen der Gründungsgeschichte und der Schlüsselmomente aus der Unternehmenshistorie geben wir einen Einblick in die Seele unseres Unternehmens.

Einblicke geben

Wir zeigen auf, warum wir arbeiten, wie wir arbeiten, und gewähren Einblicke in Bereiche, die Außenstehenden verborgen bleiben. Das beinhaltet nicht nur Erfolge des Unternehmens, sondern auch die „Auf und Abs“. Denn die Misserfolge bestimmen oft besonders stark zukünftig erfolgreiche Handlungsweisen. So wird der Einstieg zu einem Erlebnis, welches Verständnis und Zugehörigkeit fördert und der Mitarbeitende kann seine eigene „Heldenreise/Heldinnenreise“ im Unternehmen beginnen.

Verbindung und Mitarbeiterbindung entsteht durch Interesse und Anteilnahme

Um Beziehungen zu Menschen zu schaffen, bedarf es immer einer Haltung des ehrlichen Interesses, der Bereitschaft zuzuhören („Storylistening“) und sich selbst persönlich für die Beziehung zur Verfügung zu stellen. Denn echte Anteilnahme spüren und schätzen Menschen. Genau diese Bereitschaft und Fähigkeit ist für mich eine absolute Grundkompetenz in der Führung.

Mitarbeiterbindung: Tiefere Bindung durch gemeinsames Wirken und gemeinsame Erlebnisse

Eine Vertiefung der Verbindung gelingt besonders durch gemeinsames, wertschätzendes Wirken und indem wir gemeinsame Erlebnisse schaffen. Mentorentreffen als Zusatz zu Einarbeitungs-Buddies sind daher goldene Gelegenheiten, Geschichten aus dem Unternehmensalltag und Fachbereichen erleb- und spürbar zu machen – Erfolge, Herausforderungen und Wendepunkte. Neue Mitarbeitende erhalten dabei wunderbar zielgerichtete Einblicke in Anekdoten, menschliche Beziehungen und Arbeitsweisen. Oft laufen diese Treffen auch auf informellere Weise ab und ermöglichen einen lockeren Einstieg, als nur im zugewiesenen Arbeitsbereich.

Eine weitere Chance des Storytellings in der Mitarbeiterbindung: Storybasiertes Lernen

Storybasiertes Lernen, bei dem reale Szenarien simuliert werden, ermöglicht es neuen Teammitgliedern, Entscheidungen zu treffen, die sie in die Fußstapfen ihrer Vorgänger treten und/oder aus ihnen lernenlassen. Das Onboarding sollte natürlich auch immer die fachlichen Grundlagen, Abläufe und Handlungsweisen im Unternehmen berücksichtigen (lesen Sie hier mehr zum Pre- und Onboarding).

Verstehen des Antriebs im Unternehmen: Ihr „Warum“

Durch das Teilen des „Warum“ hinter den Aktivitäten im Unternehmen – das oft mit Ihrer Gründungsgeschichte oder besonderen Wendepunkten verbunden ist – , aber auch durch aktive Einbindung in soziale Projekte des Unternehmens und das Teilen des „Warum“ hinter den Aktivitäten, stärken Sie nicht nur die Verbindung innerhalb des Teams, sondern erschaffen neue Geschichten, die die Essenz unseres Unternehmens widerspiegeln.

Oft geraten Geschichten im Alltag leider in Vergessenheit. Um den Geschichten Ihres Unternehmens auf den Grund zu gehen, sie zu sammeln und ihnen wieder Leben einzuhauchen, hilft oft ganz praktisch folgende Übung: Zeichnen Sie einen Zeitstrahl auf und sammeln Sie anhand der chronologischen Abfolge alle besonderen Ereignisse im Innen und Außen Ihres Unternehmens; Höhen und Tiefen, die Sie erlebt haben; Veränderungen, die Sie gestaltet haben. Und dann erzählen Sie sie, immer wieder. Platzieren Sie Ihre Geschichten an jedem Berührungspunkt, an den Orten des Geschehens in Ihrem Unternehmen.

 

„Wiederholung ist die Mutter des Lernens, der Vater des Handelns, was sie zum Architekten des Erfolgs macht.“ (Zig Ziglar) 

 

Durch ständiges Erzählen und Neuerleben unserer Unternehmensgeschichten machen wir diese zur DNA unserer Kultur.

Storytelling wird so zum Übersetzer zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Storytelling wird zum Übersetzer zwischen Intentionen der Unternehmensführung und den Mitarbeitenden.

Das Erlernen und Sprechen einer neuen Sprache gelingt Verliebten aus verschieden Sprachkreisen oft am besten, denn sie wollen verstehen und verstanden werden. Sie haben den Fokus auf ihren liebsten Menschen, die Beziehung und die Sprache gerichtet und umgeben sich daher kontinuierlich mit der Sprache und der Kultur. So ähnlich gelingt es auch mit Ihren Mitarbeitenden. Schenken Sie ihnen den Fokus, Ihr Interesse und schaffen Sie durch die Geschichten den Kontakt und die Verbindung. So geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Chance, Sie zu verstehen und sich in Sie, Ihr Unternehmen, Ihre Unternehmenskultur zu „verlieben“ und eine stabile, tragfähige Beziehung zu etablieren.

Geschichten aus dem Herzen, um Zugehörigkeit und Bindung zu schaffen

Indem wir Geschichten aus dem Herzen unseres Unternehmens wiederholt und durchaus zielgerichtet teilen, können wir also eine Atmosphäre der Zugehörigkeit und des Vertrauens schaffen. So nutzen Sie Storytelling für Ihre Mitarbeiterbindung: Sie gestalten eine lange Kette von Geschichten – die der Individuen und die des Unternehmens: eine Geschichte nach der anderen, um ein Unternehmen zu schaffen, das ein starkes, verbundenes Team hat und erfolgreich agieren kann.

Welche Geschichten können Sie erzählen?

Dieser Beitrag ist Teil 2 der Mini-Serie zum Storytelling. Lesen Sie hier mehr zum “Storytelling im Arbeitgebermarketing”  und zum “Storytelling für Arbeitgeber: Werkzeuge für gute Geschichten”

 

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Storytelling im Arbeitgebermarketing: Unternehmensgeschichten, die Talente anziehen

Storytelling im Arbeitgebermarketing: Unternehmensgeschichten, die Talente anziehen

Am Arbeitsmarkt buhlen viele Unternehmen um die besten Talente, egal in welcher Marktsituation. Doch derjenige, der nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern dem es gelingt, echte Verbindungen aufzubauen, gewinnt. Storytelling im Arbeitgebermarketing bietet eine wunderbare Möglichkeit, genau das zu tun. Es geht darum, die authentischen Geschichten Ihres Unternehmens zu erzählen – Geschichten, die Ihre Werte, Ihre Kultur und Ihre Vision zum Leben erwecken und sie erlebbar machen.

Die Magie des ersten Kinofilms

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Kinofilm? Die Geschichten, die Musik, die Bewegung, die Kameraeinstellungen, die Umgebung – all das hat sich bei den meisten Menschen tief in Ihr Gedächtnis eingebrannt und Emotionen geweckt. Genau diese Kraft besitzen Geschichten auch im Kontext des Arbeitgebermarketings.

Dabei werden Menschen stets von Menschen angezogen. Wenn Sie Verkäufer/-innen in einer Bäckerei suchen, dann zeigen Sie zum Beispiel lächelnde Verkäufer/-innen, die lächelnd, zuvorkommend, mit Herz ihre Kunden bedienen oder Spezialitäten in die Auslage packen.

Wenn Sie in Fotos, Bewegtbild und Texten zeigen, was Ihr Unternehmen ausmacht und wie es bei Ihnen ist, dann haben Sie die Chance, die richtigen Menschen für sich zu interessieren und diese zu bewegen, sich bei Ihnen zu bewerben.

Durch die Geschichten, die Sie zeigen, können Sie das Licht gezielt auf das richten, was Ihnen wichtig ist. Und so die Menschen anziehen, die wirklich zu Ihnen passen.

Ihnen liegt Nachhaltigkeit immens am Herzen? Dann lassen Sie dies wie einen roten Faden durch alle Kommunikationselemente ziehen und erzählen Sie Geschichten oder lassen Teammitglieder die Geschichten erzählen, die immer wieder auf diesen Wert und diese Ausrichtung einzahlen.

Die Kraft der Ehrlichkeit

Dabei liegt der Schlüssel zum erfolgreichen Storytelling in der Ehrlichkeit: insbesondere im Arbeitgebermarketing, wo Menschen nicht nur ein Produkt kaufen sollen, sondern im Idealfall im neuen Arbeitsverhältnis einen wichtigen Teil ihres Lebens mit Ihnen verbringen. Zeigen Sie offen, wer Sie sind, stellen Sie sich attraktiv, aber authentisch dar. Ihre Darstellung muss den Realitätscheck überleben. Der neue Mitarbeiter, die neue Mitarbeiterin soll ja bei Ihnen bleiben und Wertschöpfung kreieren – nicht schreiend sofort wieder weglaufen.

Was wollen Sie im Arbeitgebermarketing erreichen?

Ziel ist es im Arbeitgebermarketing, die richtigen Menschen, die passenden Talente, auf sich aufmerksam zu machen, sie zu begeistern. Sie sollen Fans Ihres Unternehmens werden und sich schließlich bewerben oder sogar andere für Ihr Unternehmen begeistern. Schöne Aussicht, oder?

Welche Geschichten können Sie erzählen?

Der Weg dorthin ist gepflastert mit Ihren Unternehmensgeschichten und selten ist eine Geschichte zu klein, um erzählt zu werden. Es kommt darauf an, dass Sie zunächst den Blick öffnen und Ihre Geschichten selbst entdecken.

Hier kommt deshalb eine Liste von Beispielen, die sich im Rahmen des Arbeitgebermarketings immer lohnen, erzählt zu werden. Gehen Sie mit dem Gedanken daran, dass Storytelling für Sie arbeiten kann – dafür muss es nur genug Futter bekommen.

Geschichtenideen im Arbeitgebermarketing

Idealerweise erzählen Sie ganz praxisnahe und handfeste Dinge, wie Anleitungen und geben gleichzeitig den Rahmen vor, in dem sich Mitarbeitende bewegen. Dazu zählen:

  • Ihre Gründungsgeschichte: Wie alles begann, welche Vision Sie antreibt.
  • Höhen und Tiefen: Was haben Sie daraus gelernt? Wo stehen Sie heute, und wo wollen Sie hin?
  • Einblicke in den Arbeitsalltag: Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus? Wie gestalten sich der Bewerbungsprozess, der erste Tag, das Pre- und Onboarding?
  • Entwicklungs- und Karrierewege: Berichte aus erster Hand, die zeigen, welche Möglichkeiten Sie bieten.
  • Portraits bestimmter Arbeitsfelder: Einblicke in spezielle Bereiche wie die Produktion, den Vertrieb oder die Lehrwerkstatt
  • Drumherum: Wie sind Ihre Räumlichkeiten gestaltet, wie findet man zu Ihnen.
  • Das Miteinander: Tradition oder ein Haufen „verrückter Nudeln“.
  • Wie wird Wertschätzung bei Ihnen ausgedrückt?
  • Liefern Sie Eindrücke von Events.
  • Wichtige Themen in Ihrem Unternehmen: Diversität, Nachhaltigkeit, Agilität, Kreativität und wie diese in Ihrem Unternehmen gelebt werden.
  • Kundengeschichten: Wie gehen Sie vor, und was macht Ihre Arbeit besonders?

 

Geschichten berühren und schaffen Verbindung. Sie lösen Emotionen aus. 

Gute Geschichten haben den Vorteil, dass sie sich über Auge und Ohr in Hirn und Herzen ihrer Zielgruppen pflanzen können. Sie können berühren und eine Verbindung zu fremden Menschen und Unternehmen schaffen, eine Vertrautheit, obwohl man sie persönlich noch nicht kennt. Sie können auf die zu Ihnen passenden Bewerber/-innen magnetisch wirken.

Die Umsetzung

Um erfolgreiches Storytelling im Arbeitgebermarketing zu betreiben, gilt es zunächst, die Arbeitgeber-DNA zu klären: was sind Ihre Werte, Ihre Ausrichtung und Ihre Zielgruppen. Danach schauen Sie, was interessiert Ihre Zielgruppen, und was möchten Sie dieser vermitteln? (Lesen Sie hier mehr zur Arbeitgeber-DNA).

Sammeln Sie Material in Form von Fotos, Videos, Texten, Anekdoten, Erlebnissen, Erfolgen und Learnings. Ihr Fundus kann da gar nicht groß genug sein. Bereiten Sie dieses Material so auf, dass es die richtigen Formate für die Kanäle hat, auf denen Sie es einsetzen möchten und auf denen sich Ihre Zielgruppe idealerweise tummelt: ob nun Karriereseite, Social Media, Blogs, Business Netzwerke oder sogar Buswerbung.

Wenn Sie erst ganz frisch mit dem Erstellen von Content starten, tun Sie sich den Gefallen und wählen Sie denjenigen Kanal, der Ihnen am leichtesten fällt, und starten Sie dort.

Meine Empfehlung ist: nutzen Sie immer Ihre Karriereseite als Heimathafen all Ihrer Aktivitäten Ihrer Personalmarketing und Rekrutierungsaktivität. Diese Karriereseite gehört Ihnen. Erst danach sollten die weiteren Kanäle, wie Instagram oder LinkedIn kommen. (Mehr Tipps zur Karriereseite finden Sie auch hier.)

Storytelling wirkt nach außen und innen

Gutes Storytelling wirkt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Es findet seinen Platz im Pre- und Onboarding, im Intranet, bei Besprechungen, Versammlungen – sprich: an jedem anderen Berührungspunkt im und mit dem Unternehmen. Ihre Geschichten werden über Ihre Karriereseite, in Social Media, auf Blogs/Vlogs, auf Messen und in vielen weiteren Kontexten sichtbar.

Indem Sie die einzigartigen Geschichten Ihres Unternehmens teilen, schaffen Sie also eine tiefe Verbindung zu aktuellen und potenziellen Mitarbeitern. Sie ziehen die Talente an, die zu Ihnen passen. Denen Sie sympathisch sind, die dieselben Werte oder Visionen teilen oder sich ganz schlicht nun super vorstellen können, mit und bei Ihnen zu arbeiten. Langfristig birgt Storytelling im Arbeitgebermarketing so auch die Chance, Ihren Bewerberstrom zu erhöhen, qualifiziertere Bewerbungen zu erhalten und so Ihre Rekrutierungskosten zu reduzieren.

Storytelling im Arbeitgebermarketing ist Ihr Übersetzer, der Werte, Ideen und Vorstellungen in erlebbare, emotionale Erzählungen verwandelt, die im Gedächtnis bleiben.

Welche Geschichten erzählen Sie?

Dieser Beitrag ist der erste Teil einer Serie. Den zweiten und dritten Teil lesen Sie hier  “Mitarbeiterbindung durch Storytelling: Geschichten, die verbinden” und “Storytelling für Arbeitgeber: Werkzeuge für gute Geschichten”

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Bildquelle/Fotocredit: unterstütz von Dall-e 

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